Omas Kaiserschere und mein Ausflug zur Scherenfabrik "Robuso" | Mit Rabattcode für euch!

Habt ihr auch einen kleinen Schatz aus vergangenen Zeiten zu Hause und wisst es vielleicht gar nicht?

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Wer uns bei Instagram folgt, hat vielleicht schon „Die Reise von Omas Schere“ verfolgt. Alles begann im März mit einem sehr speziellen Livesewalong (LiveSCISSORalong) der allerbesten Anna von einfach nähen.

Danke noch mal, liebe Anna. Ohne dich hätte diese Geschichte wohl kein Happy End!

Egal, ob man mit-näht oder auch nicht, Annas Livesewalongs sind einmal im Monat eine feste Größe.

Und der LSA Nr. 25 war eine ganz spezielle Ausgabe: Sina und Roman von der Scherenfabrik Robuso aus Solingen waren als Gäste angekündigt. Ganz klar, dass ich mir also am Sonntagmorgen um 11.00 Uhr einen Kaffee geschnappt und live vom heimischen Sofa zugeguckt habe. Und es hat sich sowas von gelohnt! Und dass, obwohl es diesmal gar nix zu nähen gab. Mich hat’s richtig ergriffen, wie besonders Roman (Produktionsleiter bei Robuso) für sein Handwerk brennt. Einmal mit Kamera & Co. warm geworden, hörte er gefühlt gar nicht mehr auf zu erzählen. Pure Begeisterung! Ihr könnt die Aufzeichnung immer noch bei Youtube anschauen. Macht das mal, das ist wirklich toll!

Die Firma Robuso bietet neben eigenen Scheren und „Qualität Made in Solingen“ auch einen Schleifservice für Scheren an. Und jetzt kommt Omas Schere ins Spiel. Die fiel mir nämlich ein, wie sie einsam und allein seit gut 20 Jahren in dem kleinen, alten, handgeschnitzten Schmuckkästchen zwischen Ohrringen und Broschen ihren Schneewittchenschlaf hält. Ich hab‘ sie also gerettet und erstmal liebevoll mit ein paar Tröpfchen Öl behandelt. Half aber nix – sie sah erbärmlich aus. Und an schneiden war nicht zu denken…

Robuso-naehgedoens-kaiserchere-14Eine kurze Email an Roman, ob die Schere noch zu retten sei, dass ich wenigsten beim besten Hobby der Welt – dem Nähen – für ein paar Fädchen einsetzen könnte und ein paar „Beweisfotos“ später, hab ich das alte Schätzchen sicher verpackt auf die Reise geschickt. Und trotz Corona und all der neuen Aufgaben und Auflagen, die auf uns eingeprasselt sind, hat Roman sich Omas Schere angenommen. Und warum? „Weil sie einfach so eine schöne Geschichte hat und es toll ist, eine so alte Schere in den Händen zu halten.“ Darum – unglaublich, oder?

 

 

Die Begeisterung für das Handwerk und die Tradition könnte ich nicht besser ausdrücken, als Roman selbst.

Hier kommt nun also die Verwandlung der Schere in Romans Worten:

  • Gestern war ich bei unserem Trowalisierer und habe mit ihm über die Möglichkeiten der Oberflächenbehandlung gesprochen. Hier sind wir relativ schnell auf das Sandstrahlen mit wenig Druck und sehr feinem Korn gekommen. Dies konnte er auch direkt umsetzen.
  • Danach sah die Schere optisch schon sehr ansprechend aus.
  • Mir fehlte hier jedoch der Glanz in den Griffen. Da hier sehr viele filigrane Zeichnungen sind, will ich diese besonders hervorheben lassen. Dies konnten wir erreichen, indem wir vorsichtig mit Glasperlen gestrahlt haben.
  • Danach bin ich zu unserem Härter gefahren, dieser macht die Löcher und Bohrungen in unsere Scheren und hat immer etwas Passendes für die Scheren da.
  • Unser Härter konnte hier eine Schraube reinsetzen, sodass ein Nachschleifen möglich ist. Da diese Schere früher vernietet wurde, musste ich den Niet entfernen.

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 Die nächsten Schritte:

  • Wir schleifen den vorderen Bereich der Schere, polieren die Flächen auf Hochglanz, vernickeln die Schere.
  • Es wird sehr schick! Eine Mischung aus neuem und altem, mit Spuren deiner Oma in neuem Glanz.
  • Ich habe sie heute von unserem Beschichter erhalten. Die Schere wurde komplett neu beschichtet und die Griffe und Schraube mit Echtgold vergoldet (wie alle unseren goldenen Scheren).
  • Wie du auch vielleicht erkannt hast, habe ich mit Absicht nicht alles aus den Flächen raus schleifen lassen. Da es sonst zu neu und nicht nach Omas alter Schere mit Erinnerungen an ihre Arbeit und Fleiß erinnern würde. Somit wirst du explizit auf den oberen Sichtflächen Spuren aus der Vergangenheit erkennen.

Und was soll ich sagen? Rausgekommen ist eine unfassbar schöne Kaiserschere die ich dann als echtes Highlight auch noch persönlich in Solingen abholen durfte.

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Die Einladung Omas Schere also direkt bei der Firma Robuso abzuholen, hab ich selbstredent sehr gern angenommen. Ein Blick hinter die Kulissen begeistert mich einfach immer! Besser, als jeder Museums-Besuch. Ich hatte das Gefühl Roman und Sina schon ewig zu kennen, so herzlich bin ich aufgenommen worden. Und Omas Schere? WUNDERSCHÖN, kann ich euch sagen! Und sie schneidet wieder!!!

Sina und Roman haben sich wirklich Zeit für mich genommen, durch die Produktion geführt und die einzelnen Arbeitsschritte erklärt. Schon krass, wie viel echte Handwerkskunst und unfassbares Fingerspitzengefühl in so einer Schere steckt.

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Ich könnte jetzt versuchen euch die verschiedenen Schritte zu einer dieser wundervollen Scheren wiederzugeben, aber ich fürchte, ich würde scheitern. Das können Roman, Sina und ihr Arbeitgeber selber deutlich besser. Hier gibt es zum Beispiel ein kleines Video, wie eine Schere entsteht.

Habt ihr euch schon mal Gedanken zu euren Scheren gemacht? 

Jeder, der näht hat ja mindestens eine bis drölfzig Exemplare davon zu Hause, oder? Ich geb‘ zu, als ich mit dem Nähen angefangen hab, tat‘s ne Schere von IKEA. Mittlerweile habe ich sie ersetzt durch ein paar „bessere“ Faden- und Schneiderscheren, aber trotzdem war ich bis dahin eher „Team Rollschneider“. Es kommt eben drauf an, welche Schere man nutzt. Jeder hat da andere Vorlieben oder Gewohnheiten. Das hab ich neben dem „ab und zu auch mal putzen“ bei Roman gelernt. Wahrscheinlich hatte ich immer nur die falsche Schere. Ich hab also nun zwei neue Scheren gekauft und bin extrem begeistert. Eine ganz neue Welt! 

Mit dem Code 
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Habt ihr auch Lust auf eine neue Schere?

Gute Nachrichten: Sina hat einen Rabattcode für euch rausgehauen!
Ihr bekommt satte 15 % Rabatt! Der Gutscheincode ist bis zum 13. September 2020 gültig und kann im Shop von Robuso eingelöst werden. Schaut doch mal vorbei - da findet ihr bestimmt auch das richtige für euch! 


Noch ein Fun-Fact meines Ausflugs nach Solingen: Auch bei Scheren gibt es Trends.

Hättet ihr das gedacht? 
Vielleicht können wir einen neuen Trend starten?!


 

Kaiserschere-1881-solingen

Und für alle, die bis hierher durchgehalten haben, noch ein paar Infos zur Kaiserschere, die Roman über seinen Härter, "einen echt alten Hasen", für mich rausgefunden hat:

  • Es handelt sich bei Omas Schere um eine Kaiserschere von Gottlieb Hammesfahr aus Solingen, Foche
  • Diese Schere stammt aus einer der größten Schmieden in ganz Solingen.
  • Die Firma, die die Schere hergestellt hat, war direkt gegenüber ansässig.
  • Das Prägen der Gesichter ist bis heute ein sehr aufwändiger Prozess. Durch die vielen filigranen Merkmale im Gesicht muss hier besonders präzise gearbeitet werden.
  • Laut seinen Aussagen, handelt sich um die Motive von Kaiser Wilhelm II und Auguste Vikoria. Das Kaiserpaar hat im Jahre 1881 geheiratet.